In Krankenhäusern, Arztpraxen, Laboren und Anlagen der Nuklearindustrie sorgen Strahlenschutztüren dafür, dass potentiell gefährliche Strahlung nicht aus den Räumen austritt, in denen sie entsteht. Dabei geht es vor allem um Röntgen- und Gammastrahlen. (Alpha- und Betastrahlung werden auch von normalen Türen abgeschirmt.) Zu diesem Zweck wird in der Regel ein dünnes Blech aus Blei in die Tür eingearbeitet. Ein Nachteil an solchen Strahlenschutztüren ist, dass Blei undurchsichtig ist. Dadurch kann man durch die Tür nicht beobachten, was im Raum geschieht. Außerdem werden beim Öffnen der Strahlenschutztür entgegenkommende Personen leicht übersehen.
Eine Lösung für dieses Problem ist Bleiglas. Durch geeignetes Strahlenschutzglas können Fenster in die Strahlenschutztür integriert werden, die denselben Bleigleichwert wie das verwendete Bleiblech aufweisen. Durch ausreichende Überlappung am Übergang zwischen Bleiblech und Strahlenschutzfenster ergeben sich auch keine Schwachstellen in der Strahlenschutztür.
Alternativ kann auch die gesamte Strahlenschutztür als Glastür aus einer einzigen Scheibe Bleiglas gefertigt werden. Die glatte Oberfläche ohne Rahmen und Ecken macht eine hygienische Reinigung einfacher als bei einer Strahlenschutztür mit Fenster. Das ist gerade bei Krankenhäusern, Labors und Arztpraxen aufgrund der hohen Hygieneanforderungen hilfreich.
Wie bei anderen Strahlenschutztüren muss auch bei Bleiglas-Glastüren die Zarge bzw. der Türrahmen mit Blei verstärkt und so ausgeführt werden, dass keine Spalten entstehen. Solange dies berücksichtigt wird, können auch Schiebetüren aus Bleiglas als Strahlenschutztüren eingesetzt werden. Da Bleiglas – genau wie andere Strahlenschutztüren – vergleichsweise schwer ist, müssen außerdem die Angeln bzw. die Schienen und Träger von Schiebetüren entsprechend stabil ausgelegt werden. Außerdem ist bei allen Strahlenschutztüren darauf zu achten, dass am Schloss bzw. Türgriff keine Durchgänge für die radioaktive Strahlung entstehen.
Strahlenschutztüren aus Bleiglas oder mit Bleiglas-Fenster lassen sich mit vielen gängigen Desinfektionsmitteln wie Alkohol reinigen. Da es im Vergleich zu normalem Glas etwas weniger kratzfest ist, sollten Scheuermittel vermieden werden. Außerdem darf Bleiglas nicht mit sauren Reinigungsmitteln behandelt werden, da die Säure das Blei aus dem Glas lösen kann.
Je nach Bedarf bieten wir für Strahlenschutztüren die Gläser Schott RD30 und Schott RD50 in verschiedenen Stärken und nach Maß gefertigt an. Auf Wunsch können wir das Bleiglas für Strahlenschutztüren auch mit weiteren Eigenschaften kombinieren:
- Dünne Deckschichten aus normalem Glas auf der Oberfläche ermöglichen den Einsatz aggressiverer, säurehaltiger Reinigungsmitteln.
- Bei gleichzeitiger Nutzung von Röntgen- und Lasertechnik kann eine Kombination mit Laserschutzglas zusätzliche Sicherheit bieten.
- Eine integrierte Jalousie im Scheibenzwischenraum dient als Laserschutz-Rollo oder als variabler Sichtschutz.
- Auch Smart Glas (schaltbares Glas) kann als variabler Sichtschutz verwendet werden.
- LED-beleuchtete Symbole im Glas warnen, wenn die Geräte im Raum in Betrieb sind.
- Zusätzliche Sicherheit bieten ESG-Sicherheitsglas oder Brandschutzglas.